WordPress 4.9.8 und Gutenberg

Seit gestern Abend ab 22.00 Uhr MESZ wird per Update die wohl letzte 4.x-Version von WordPress ausgeliefert und die auffälligste Änderung dürfte der große Hinweis auf den neuen Gutenberg-Editor sein mit der Bitte, selbigen zu installieren. Gutenberg ist ein neuer Editor für WordPress, der den Fokus mehr auf die Gestaltung der Seiten und Beiträge in Form von Elementen ähnlich wie die meisten PageBuilder legt. Dabei gibt es aber naturgemäß Konflikte insbesondere mit bestehenden PageBuildern, so dass ich für’s Erste davon abrate, Gutenberg auf Live-Umgebungen zu installieren und auch mit dem Update auf WordPress 5.0 zu warten, in welchem Gutenberg dann den klassischen Editor ablösen wird.

Was ist Gutenberg überhaupt?

Gutenberg, benannt nach Johannes Gutenberg, dem mutmasslichen Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen Lettern, ist ein neuartiger Editor für WordPress, der die Gestaltung von Seiten und Beiträgen modularer macht. Dabei ähnelt er modernen PageBuildern wie z.B. Fusion Builder (Standard PageBuilder für Avada), WPBakery PageBuilder, ist dabei aber weniger umfangreich als diese. Gutenberg ermöglicht allerdings auf eine einfache Art und Weise, Webseiten auf WordPress-Basis modular zu gestalten. Alles in allem also eigentlich eine gute Entwicklung, gäbe es nicht noch Inkompatibilitäten mit bestehenden Themes & PageBuildern.

Der Gutenberg-Editor im Einsatz (Quelle: https://frontenberg.tomjn.com/)

Der Gutenberg-Editor im Einsatz (Quelle: https://frontenberg.tomjn.com/)

Probleme mit Gutenberg

Wie schon erwähnt, ersetzt Gutenberg den aktuellen, nun klassisch genannten Editor und genau dieses führt derzeit noch zu Inkompatibilitäten zu bestehenden Themes. So lässt sich z.B. bei Avada der Fusion Builder derzeit nicht mehr per Maus nutzen (wie rechts zu sehen ist, lassen sich Beiträge und Seiten mittels Shortcodes, die per Tastatur eingegeben werden, immernoch bearbeiten), bei anderen PageBuildern dürfte es ähnlich sein. Auch ist es möglich, dass Anpassungen der Gestaltung per CSS ihre Wirkung verlieren, da sich IDs bzw. Klassen der Elemente geändert haben und somit dann der ausgelieferte Quelltext der Seite erst einmal durchforstet werden muss, damit die Gutenberg-Seite wieder so aussieht wie vorher.

Der Hauptgrund, warum ich vom Einsatz von Gutenberg derzeit noch auf Produktivsystemen abrate ist jedoch ein ganz anderer. Gutenberg kommt mit WordPress 5.0 und ist bis dahin noch nicht als stabil anzusehen, auch wenn der Editor schon die Versionsnummer 3.4.0 hat. Mit WordPress 4.9.8. und später 5.0.x werden viele BenutzerInnen das erste Mal vom neuen Editor hören, weshalb es jetzt erst zu einem echten Streßtest inkl. Fehlerbehebungen kommt. Deshalb empfehle ich bis auf Weiteres den Einsatz des klassischen Editors (gerne auch mit PageBuildern).

Derzeit mit Gutenberg die einzige Möglichkeit, PageBuilder zu nutzen.

Derzeit mit Gutenberg die einzige Möglichkeit, PageBuilder zu nutzen.

Wo kann ich Gutenberg testen?

Natürlich will ich niemanden davon abhalten, Gutenberg auszuprobieren und kennenzulernen. Gutenberg ist definitiv ein interessanter Ansatz für die Zukunft. Nur sollte man aus o.g. Gründen Gutenberg noch nicht auf Produktivsystemen einsetzen. Wer Gutenberg testen will, sollte dies entweder auf Testsystemen, auf https://wordpress.org/gutenberg/ oder auf https://frontenberg.tomjn.com/ machen. Diese beiden Seiten geben Ihnen die Möglichkeit, den neuen Editor auszuprobieren ohne dass Sie Ihre Seite kaputtmachen können.